Plädoyer für den Meisterbrief

Kreishandwerkerschaft verurteil Beschluss der EU-Kommission/Ehrung der Kammer- und Landessieger



Kreishandwerksmeister Ottmar Hutzenlaub überreichte gemeinsam mit Geschäftsführer Klaus Zeller und dem Präsidenten der Handwerkskammer Wiesbaden, Klaus Repp, Urkunden und kleine Präsente an die Sieger und deren Ausbildungsbetriebe.

Als Kammersieger im Ausbildungsberuf Zimmerer wurde Martin Hasenstein geehrt, der bei Hofacker in Bad Soden-Salmünster gelernt hatte. Justin Poff durfte sich über den Sieg im Ausbildungsberuf Karosserie- und Fahrzeugbauer freuen. Seine Lehre begann er bei Auto-Gross in Büdingen. Die beiden Kammersieger, Frederik Schilbock (Fleischer) und Tufan Saygaz (Gebäudereiniger) konnten ihre Urkunden nicht persönlich entgegen nehmen. An ihrer Stelle nahmen Vertreter aus ihren Betrieben – der Metzgerbetrieb „Der Ludwig“ in Schlüchtern und die Gebäudereinigungs- und Schädlingsbekämpfungsfirma Baumann aus Freigericht – die Urkunden entgegen. Als Kammer- und Landessiegerin durfte Hutzenlaub dagegen Uhrmacherin Lydia Müller beglückwünschen. Sie ging beim Juwelier Meister Müller in Fulda in die Lehre. „Die fünf jungen Auszubildenden stachen aus der Masse der Auszubildenden heraus“, lobte Ottmar Hutzenlaub die Sieger. Ihre Leistungen würden all jene Lügen strafen, die sagten, junge Menschen seien faul.

Zuvor hatten Klaus Repp und der stellvertretende Hauptgeschäftsführer, Bernhard Mundschenk ausführlich über die Lage des Handwerks berichtet. Die allgemeine Situation sei gut, so Mundschenk. „2013 war ein gutes Jahr und es spricht vieles dafür, dass auch 2014 ein gutes Jahr wird.“ Besonders im Main-Kinzig-Kreis könne man sich über die 3,6 Prozent mehr an abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Vergleich zum Vorjahr freuen. Die größte Sorge bereite derzeit ein Beschluss der Europäischen Kommission, der die Reglementierung der Ausbildung in allen Mitgliedsstaaten vorsieht. Das hieße für Deutschland unter anderem den Wegfall des Meisterbriefs. „Wenn unser duales Ausbildungssystem auf europäische Ebene infrage gestellt wird“, sagte Mundschenk, bedeute es für das deutsche Handwerk den Super-GAU. Das Handwerk als solches gebe es nur in drei europäischen Ländern. Es funktioniere hervorragend. Dass die anderen 25 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union den Meisterbrief, der die „Grundlage der dualen Ausbildung“ sei, streichen wollen, sei anmaßend, zumal ihre eigenen Systeme nicht funktionieren würden. Diese Meinung teilte auch Klaus Repp. „Ohne Meister, keine Ausbildung“, betonte er. Es bedeute schließlich nicht nur den Wegfall des Gesellenbriefs, sondern auch eine garantierte hohe Jugendarbeitslosigkeit. Man müsse nur einen Blick ins europäische Ausland werfen. Das Problem werde an den Bundestag herangetragen und man sei zuversichtlich, dass das Parlament diese Meinung teilen werde, aber Mundschenk betonte: „In Brüssel spielt die Musik.“

Als „reine Formalie“, wie Hutzenlaub es bezeichnete, wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung noch die Übernahme der Geschäftsführung des Steinmetzverbands Hessen sowie der Steinmetz Innung Hessen Mitte zum 1. Januar 2014 durch die Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern einstimmig beschlossen. Bereits im April dieses Jahres war im Rahmen der Mitgliederversammlung der Steinmetz-Innung Main-Kinzig dieser Beschluss ergangen.

Quelle: Gelnhäuser Tageblatt

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